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Wie hast DU das gemacht?

Wie hast du das gemacht?- diese Frage wird mir ganz oft in meinen Beratungen gestellt.
Es handelt sich um verschiedene Themen: Wie hast du den Schmerz in deinem Leben verarbeitet?
Wie hast du vergeben?
Wie hast du die negativen Gedanken über den Partner oder andere Menschen losgelassen?
Wie hast du mit der getroffenen Entscheidung gelebt?

 

 

Ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe letztens selbst ein Coaching in Anspruch genommen und dort hätte ich am liebsten eine ganz genaue Handlungsanweisung gehabt, wie ich meine Angewohnheiten verändern kann. Aber Anke sagte mir: „Wir müssen deinen Tagesablauf anschauen, wir müssen erkennen, wo deine Knackpunkte liegen und dann sehen wir, wo wir ansetzen können.“ Ein anderer Punkt war: „Überlege dir, in welchen Situationen du schon weiter gekommen bist und dich verändert hast, das sind deine Ressourcen.“ Da musste ich lächelnd zu ihr sagen: „Weisst du was, das sage ich meinen Frauen in der Beratung auch immer: Du hast schon so viel in deinem Leben gemeistert, du hast Ressourcen, Handlungen, Eigenschaften, die dich bis hierher gebracht haben und die du nutzen kannst. Lass sie uns entdecken!“

Du siehst, ich kenne das Thema und ich weiss „eigentlich“, dass ich keinen vorgefertigten Plan erfüllen kann, um in meiner Entwicklung voranzukommen.
Aber im eigenen Prozess vergisst man das manchmal.

Also, ich verstehe, wenn du mich fragst: „Wie hast du das gemacht?“
Natürlich kann ich von meinen Erfahrungen berichten.
Ich kann dir erzählen, was mir geholfen hat.
Einer meiner Verarbeitungsmechanismen ist Aufschreiben – alles rauslassen. Unzensiert und ohne auf Rechtschreibung und Co zu achten, schreibe ich Gedanken, Gefühle – mit allem drum und dran auf. Ja, da steht auch mal ein Schimpfwort und auch negative Gedanken. Dieses „Runterschreiben“ wandelt sich oft in ein Gespräch mit Gott und dann in ein Gebet für die Situation oder die Menschen, um die es geht. Manchmal bleibt es dabei und manchmal habe ich den Eindruck, dass ich während des Schreibens eine Antwort finde. Eine, die mir weiter hilft, die ich dann umsetzen kann.

Was kann das Wissen bei dir bewirken?

Ich erzähle dir gern von dieser Art, Schmerz, Unverständnis, Wut und Fragen loszuwerden. Das Wissend arum, dass die andere Person ähnliches erlebt hat schafft Verbindung und Verstandensein. Wenn wir weiterdenken, müssen wir die folgenden Gedanken berücksichtigen.
Denn dieses Wissen kann bei dir zweierlei auslösen:
Wenn du jemand bist, der gern schreibt: Dann ist das vielleicht die Lösung für dich, dann hilft es dir auch aufzuschreiben. Du bist ermutigt und denkst: „Yes, darauf habe ich gewartet und ich probiere das jetzt aus. Das hilft mir!“ Das ist wunderbar. Wenn dir das hilft, dann freue ich mich mit dir.
Es ist trotzdem wichtig zu schauen, ob dir einfaches Aufschreiben genügt, oder du doch noch etwas anderes brauchst. Manche malen noch was, schreiben an den Rand, machen Zeichen, schreiben es auf einen Zettel und verbrennen es…es gibt allein im Thema Aufschreiben eine Riesenbandbreite. Grundsätzlich bist du aber dann ermutigt, dort anzusetzen und es für dich auszuprobieren. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit mit Erfolg, da du auf diese Art zu verarbeiten ansprichst.


Wenn du allerdings jemand bist, der nicht gerne schreibt, der noch nie gern Gedanken schriftlich formuliert hat, dann nutzt es dir nichts. Dann weisst du, wie ich es mache, aber du hast keinen Zugang dazu. Für manche ist es sogar frustrierend, weil sie dann das Gefühl haben, nicht einmal das zu können. Es kann auslösen, dass du dich nicht wohl fühlst, meinst es genauso machen zu müssen oder genau das jetzt der Weg schlechthin wäre.
Und du kannst dir sicher vorstellen, dass das für dich dann nicht hilfreich ist.
Ich erkenne das oft daran, dass wir das Schreiben als Möglichkeit besprechen und die Frau sagt: Ja, das kann ich mal ausprobieren! Und nach 3 weiteren Sitzungen hat sie immer noch nicht zum Stift gegriffen.
Natürlich ist das vollkommen ok, aber es hilft dir nicht weiter. Denn du brauchst etwas anderes.



Darum ist meine Frage an dich, wenn du Lösungen suchst: „Wie hast du bestimmte Situationen in deinem Leben schon gemeistert?“
Schau dir Situationen in deinem Leben an, die schwierig waren und für die du einen Weg gefunden hast. Manchmal erfolgte das auch unbewusst. Wir reagieren und lösen und merken es gar nicht. Das ist für dich vielleicht schon ermutigend, denn du erkennst, dass du in der Lage bist, Lösungen zu finden. Wenn du diese Situationen gefunden hast und auch die Strategie, die dahintersteckt, dann kannst du schauen, wie es dir in der momentanen Situation hilft. Du kannst dann diese Strategie anpassen oder es genau auf die gleiche Art anwenden.

Mir ist bewusst, dass wir in der Vergangenheit auch Strategien hatten, die uns damals geholfen haben, aber jetzt nicht mehr hilfreich sind. Ein einfaches Beispiel: Es kann sein, dass wir bei bestimmten Ereignissen weggegangen sind, der Situation aus dem Weg gegangen sind. Das ist auch in Ordnung, wenn wir das nicht mehr so weiter machen wollen – wunderbar. Dann finden wir einen neuen Weg.
Oft sind das Themen in der Beratung, wir können gemeinsam herausfinden, was heute zu dir passt. Du darfst auch probieren, Fehler machen, bis es weiter geht.

Finde deinen Weg!

Warum erzähle ich dir das alles:
Wenn wir andere fragen, wie sie es gemacht haben, dann kann es für uns ermutigend sein, weil wir merken, ja, diese Person – eine Frau , wie ich – hat es geschafft, also schaffe ich es auch.
Es schafft Verbindung und kann gleichzeitig deprimierend sein: Warum schafft sie es auf diese Weise, aber ich nicht?

Mein Ziel und Wunsch für jede einzelne von uns ist: Finde deinen eigenen Weg, um mit den schwierigen Situationen klar zu kommen. Wenn du dich nicht an gemeisterte Situationen erinnerst, dann such dir Hilfe. Diese sieht dann meist nicht so aus, dass du ein fertiges Programm bekommst, sondern deine Ressourcen, die definitiv in dir stecken, entdeckst und in Anspruch nimmst.

In meinem Buch zähle ich darum auch immer wieder viele verschiedene Möglichkeiten auf. Jede von uns ist einmalig – das erkennen wir auch daran, dass wir unseren Weg finden dürfen.

Ich wünsche dir Mut, deine Ressourcen, das was du schon längst kannst anzuwenden und darauf zu vertrauen, dass du deinen einmaligen Weg findest.

Wenn du Fragen hast – schreib mir, indem du einfach auf diese Mail antwortest.

Herzliche Grüsse – Ria

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